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Visualisieren - Was ist das und wo visualisieren wir ganz unbewusst im Alltag?

Eigentlich wollte ich dieses Thema erst später behandeln, aber da es in vielen weiteren Einträgen eine Rolle spielen wird sollte ich das Wort "Visualisieren" erstmal genauer erklrären und erläutern was genau ICH meine wenn ich von "Visualisieren" schreibe.

Das Wort "Visualisieren" wird in verschiedenen Gebieten verwendet. Es bedeutet im Grunde aber nichts anderes als "sichtbar machen". Das kann eine Idee für ein Marketingprojekt sein, die umgesetzt wird oder eine Idee die man sich bildlich vorstellt.

Meine erste Berührung mit dem Visualisieren hatte ich kurz nach meiner Diagnose als ich das Buch "Wieder gesund werden" von O. Carl Simonton gelesen habe. Dieses behandelt die sogenannte Simonton Methode. Eine Art der Meditation in der wir uns bildlich vorstellen wie wir gesund werden und ein glückliches Leben führen.

 

Man muss aber nicht meditieren um zu visualisieren!!!

Wir visualisieren ständig ganz unbewusst mehrmals am Tag! Jedes Mal wenn wir uns etwas bildlich vorstellen visualisieren wir. Und meistens visualisieren wir negativ weil wir durch unsere Erziehung, unserem ganzem Umfeld und den Medien so gepolt werden, dass wir so vieles direkt negativ visualisieren.

Beispiele wo negativ visualisiert wird:

 

1.Krebs! 

Das ist natürlich das Thema das die meisten hier interessiert. Erinnert euch doch mal zurück als ihr bzw. jemand der/die euch nahe steht diese Diagnose bekommen hat. Was ging euch als erstes durch den Kopf! Ich bin mir sicher es waren Worte wie Todesurteil, Pflegefall, qualvoll sterben, Hoffnungslosigkeit usw. !!! Ihr visualisiert in diesem Fall direkt negativ. Ihr malt euch die Zukunft direkt negativ aus. Das liegt nicht daran, dass die Zukunft so aussehen muss. Es sind die Bilder die uns durch unser Umfeld und den Medien in den Kopf gepflanzt werden! Hier ein paar Gründe warum das so ist:

- Sämtliche Medien verkaufen sich gut durch Angst! Beschränkt man sich auf gewisse Medien ist diese Welt ein wirklich schlimmer Ort wo es nur Terror, Krankheit und Armut gibt. Ein Bericht über einen weiteren Menschen der qualvoll an Krebs gestorben ist lässt sich nun mal besser verkaufen als ein Bericht über die Menschen die schon sehr lange recht gut mit einer solchen Diagnose leben. Einige positive Beispiele sind Michael Douglas, Anastacia, Kylie Minogue, Lance Armstrong und Roxette Sängerin Marie Fredriksson (sie hatte damals ebenfalls einen bösartigen Gehirntumor). ... Achja, ich denke ich kann mich auch langsam dazu zählen ;-)

- Auf Facebook und in diversen Foren melden sich hauptsächlich die Menschen zu Wort, denen es schlecht geht. Geht es jemanden schlecht hat er das Bedürfnis sich auszutauschen und Kontakt zu anderen Betroffenen zu knüpfen. Leider suchen und finden sich da meist nur die Menschen denen es schlecht geht. Diejenigen die Hoffnung spenden könnten sind damit beschäftig ihr Leben zu genießen. Auch ich lese nur noch ganz selten in Foren und Facebook - Gruppen die sich mit dem Thema Krebs befassen. Die Flut an negativen Erlebnissen und Gefühlen ist einfach zu groß und auch ich beginne dann direkt negativ zu visualisieren. Wenn ich merke, dass mich solche Beiträge mal wieder negativ beeinflussen schaue ich mir direkt wieder die positiven Sachen an. Hier bietet es sich an sich verschiedene positive Fälle aufzuschreiben oder Berichte von positiven Verläufen in die Favoritenliste des Browsers zu packen.

Man darf auch nicht vergessen, dass es ein uralter Überlebensinstinkt ist nach negativen Ausschau zu halten. Hätten unsere Vorfahren das nicht gemacht hätten sie wahrscheinlich nicht überlebt. Nur so konnten Gefahren rechtzeitig erkannt werden. Wenn wir aber wissen, dass unser Blick automatsich erstmal zur negativen Seite gezogen wird können wir unseren Blick aber auch bewusst zur positiven Seite ziehen. Eine gute Quelle für positive Verläufe ist das Buch "Geheilt! Wie Menschenden Krebs besiegten."

 

Jetzt ist das Krebs-Thema natürlich wieder extrem lang geworden, aber ich schreibe trotzdem noch zu anderen Bereichen in unserem Leben wo wir unbewusst negativ visualisieren.

 

 

2. Die Angst jemanden anzusprechen

Kennt ihr auch die Angst einen Mann oder eine Frau anzusprechen? Auf jeden Fall werdet ihr Leute kennen die genau diese Angst haben. Man hat Angst jemanden anzusprechen weil man ja schon "weiß", dass man sich zum Depp macht un der der/die andere natürlich kein Interesse hat. Woher soll man das wissen? Wir visualisieren, dass es genau so ausgeht und verpassen so wahrscheinlich unseren Traumpartner. Wenn es ganz dumm läuft hat der/die andere die selbe "Gewissheit" und man verpasst sich gegenseitig. Auf Deutsch: Wir möchten jemanden ansprechen und visualisieren schon unbewusst, dass der/die andere kein Interesse hat.

Sinnvoller wäre es bewusst zu visualisieren, dass er/sie auch Interesse hat und sich dann vielleicht noch die "Zukunft" positiv ausmalt. Das kann natürlich ein einfacher One-Night-Stand oder eine gemeinsame Familie sein. Malt euch einfach den positiven Verlauf aus den ihr euch wünscht. Das schlimmste was passieren kann ist ein "Nein!". Spricht man erst gar niemanden an hat man das "Nein!"schon sicher und fragt sich vielleicht sogar noch lange danach "Was wäre gewesen wenn...". Wahrscheinlich fangen viele erst hier an positive Verläufe zu visualisieren.

 

3. Zum Chef gerufen werden

Wurde euch schonmal gesagt, dass euer Chef euch sehen will? Was ging euch als erstes durch den Kopf? "Was habe ich falsch gemacht?" oder "Ich werde bestimmt gekündigt." waren in euren Köpfen bestimmt lauter als "Vielleicht bekomme ich eine Gehaltserhöhung." Auch hier visualisieren wir meistens wieder das negative.

 

4. Fast jede Angst ist negatives Visualisieren!

Zusammengefasst kann man also sagen, dass fast jede unserer Ängste ein unbewusstes Visualisieren ist. Menschen mit Flugangst visualisieren direkt, dass das Flugzeug abstürzen könnte. Nach wie vor ist Fliegen die sicherste Art zu reisen. Bei Höhenangst visualisieren wir direkt, dass wir fallen. Ich selbst habe Höhenangst und meine sogar das Gefühl zu haben, dass ich falle obwohl ich sicher stehe. Menschen die nicht schwimmen "können" sind ganz bestimmt nicht zu dumm dazu. Schwimmen an sich ist eine ganz einfache Bewegung und es ist keine technische Höchstleistung wenn es nur darum geht sich über Wasser fortzubewegen. Schlicht und einfach die Tatsache, dass wir unserer Fähigkeit zu schwimmen nicht vertrauen und deswegen wie gelähmt sind hält uns davon ab zu schwimmen. Auch hier visualisieren wir direkt, dass wir ertrinken werden wenn wir im Wasser nicht mehr stehen können.

 

 

Schlusswort

Wir visualisieren in unserem Alltag also ständig ganz unbewusst und machen uns oft das Leben ganz unbewusst schwer. Macht man sich dieses unbewusste Visualisieren aber bewusst kann man nach und nach lernen seine Art zu visualisieren etwas zu steuern. Mit ein bisschen Übung können wir also gewisse Ängste überwinden, gewisse Chancen ergreifen oder verbleibende Lebenszeit einfach besser genießen. Und wenn man sich dann noch bewusst macht, dass es ein ganz natürlicher Instinkt ist negatives direkt zu sehen können wir uns bewusst dazu entscheiden unseren Blick auf die vielen positiven Dinge zu lenken.

 

Ich hoffe ihr konntet hier einen Mehrwert für euch herauslesen und freue mich über euer Feedback! Vielleicht fallen euch ja noch Situationen ein in denen ihr ganz unbewusst negativ oder vielleicht sogar positiv visualisiert. Schreibt eure Erfahrungen zum Thema gerne in die Kommentare.

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Kommentare: 2
  • #1

    Janina (Freitag, 03 November 2017 11:02)

    Vielen Dank für diesen Text.
    Deine Worte haben bei mir direkt positive Gedanken ausgelöst, die ich dringend gebraucht habe.
    Viele Grüße
    Janina

  • #2

    Sanny (Freitag, 03 November 2017 20:37)

    Danke :-)

    Ich freue mich so sehr darüber, wie du den wichtigen Dingen in deinem Leben den Raum gibst, den sie verdienen. Du bist eine Motivation für mich.