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Das Gesetz der Anziehung (law of attraction)


Vom Gesetz der Anziehung habe ich in den letzten Monaten schon viel gehört, aber mich nie genau damit befasst. Vor kurzem bin ich auf Netflix zufällig über die Dokumentation "The Secret-Das Geheimnis" gestoßen. Diese Dokumentation befasst sich etwas ausführlicher mit dem Gesetz der Anziehung. Mit einigen Dingen kann ich mich sehr gut identifizieren und ich stimme absolut zu. Andere Ansichten dazu halte ich persönlich für Quatsch und gehen mir zu stark in Richtung "Hokus Pokus". Hier werde ich nun niederschreiben wie ich das Gesetz der Anziehung sehe und wie ich es anwende und natürlich was ich persönlich für Unsinn halte. Aber natürlich kann/soll sich jeder sein eigenes Bild und seine eigene Meinung dazu bilden. Es würde mich sehr interessieren wie ihr über dieses "Gesetz" denkt.

 


Was ist das "Gesetz der Anziehung" (angeblich)?

Dieses sogenannte "Gesetz" besagt, dass das in unser Leben tritt was wir uns wünschen bzw. an das wir denken.

Einige beschreiben es ähnlich wie eine Art "Wunschkonzert" bzw. ein Versandhandel beim Universum. Wünsch dir etwas und das Universum wird es dir geben. Davon distanziere ich mich! Kein syrisches Kind hat sich den Krieg gewünscht, kein afrikanisches Kind den Hunger und bestimmt haben sich die wenigsten Menschen gewünscht Krebs zu bekommen. Beim letzten Punkt sehe ich aber in meinem Fall(!!!) einen Zusammenhang zwischen dem Gesetz der Anziehung und meinem Krebs. Diesen möchte ich kurz erwähnen.


Mein Krebs und das Gesetz der Anziehung

Wenige Jahre bevor ich von meinem Hirnkrebs erfahren hatte dachte ich bei fast jeder Anomalie an/in meinem Körper an Krebs. Hatte ich einen geschwollenen Lymphknoten ging ich von Krebs aus, hatte ich eine Schwellung bzw. einen Knubbel am Schienbein dachte ich es sei Knochenkrebs (natürlich waren es nur gewöhnliche kleine Verletzungen vom Thai-Boxen). Auch hatte ich mich regelmäßig verrückt gemacht wenn ich mal einen geschwollenen Lymphknoten hatte.

Natürlich hatte ich mir den Krebs nicht gewünscht, aber könnte mein ständiges Grübeln über Krebs diesen begünstigt haben?

Dank der Medien denken die Menschen ständig an Krebs und je verbreiteter die Medien sind desto höher scheint die Krebsrate zu sein. In Nepal z.B scheint Krebs recht selten zu sein und es wird nicht wirklich häufig darüber berichtet. Natürlich kann sich da auch nicht jeder die entsprechenden Kontrollen leisten und einige Menschen sterben dort wohl an Krebs ohne dass dieser je erkannt wurde.

Einen eindeutigen Zusammenhang zwischen Krebs und unseren Gedanken (dem Gesetz der Anziehung) kann man zwar daraus nicht schließen, aber einen Gedanken darüber war es mir wert.


Natürlich ziehen wir genau das an woran wir denken!

Was auf den ersten Blick nach jeder Menge Esoterik klingt ist auf den zweiten Blick natürlich nur logisch. Hier ein paar Besispiele:

 

Abnehmen und das Gesetz der Anziehung

Viele Menschen sind unzufrieden mit ihrem Körper. Betrachtet man die Rate der stark übergewichtigen Menschen in der westlichen Welt und die damit einhergehende körperliche Einschränkung im Alltag (es beginnt ja schon beim Treppensteigen...) muss ich sagen:"Zu Recht!"

Nun gibt es zwei Herangehensweisen. Ich könnte mir denken "Ich bin zu fett..." oder "Ich WILL fit und gesund sein!!!"

 

Wer wird hier wohl eher Erfolge erzielen?

- Wenn ich mir sage, dass ich zu fett bin verfalle ich bestenfalls in Selbstmitleid und schaufel natürlich noch mehr ungesunde Lebensmittel in mich hinein. Ich suche mir vielleicht noch ein paar Ausreden um mich vor meiner Eigenverantwortung zu drücken. Vielleicht sind in meiner Familie alle übergewichtig... das sind bestimmt die Gene... Leider ist dies der Weg den die meisten gehen und nur die wenigsten davon haben wirklich ein genetisches Problem welches für starkes Übergewicht verantwortlich sein könnte. Ich umgebe mich mit Menschen die sich und somit auch mir einreden nichts an der Situation ändern zu können. Ich lasse mich von diesen Menschen entmutigen und wir reden uns gegenseitig ein wie schlecht es den schlanken und fitten Menschen doch geht. Jemand der schlank, fit und gesund ist kann ja nicht glücklich sein weil er/sie auf alles verzichtet...

Hier möchte ich noch anmerken, dass ich keinesfalls der Meinung bin, dass fit und schlank zwingend das gleiche ist. Es gibt durchaus schlanke Menschen die absolut unfit sind!

 

- Sage ich mir, dass ich fit und gesund sein WILL setze ich mir ein Ziel! Ich suche keine Ausrede warum ich nicht den Körper haben kann den ich WILL. Ich nehme die Eigenverantwortung an und finde Wege mein Ziel zu erreichen! Ich suche mir Rat bei Menschen, die dieses Ziel schon erreicht haben. Ich füttere meinen Kopf mit Informationen über Sport und gesunde Ernährung. Ich umgebe mich mit sportlichen Menschen und frage diese um Rat. Bin ich erstmal von sportlichen Menschen umgeben wird sich mein ganzer Lebensstil verändern und ich werde schon fast automatisch meinen Körper zum positiven verändern. Stehe ich vor der Versuchung zu naschen habe ich mein Ziel vor Augen. Mein neues Umfeld spornt mich an noch mehr Leistung zu bringen. Der Erfolg ist vorprogrammiert. Ich wünsche mir nichts vom Universum sondern schaffe mir ein Umfeld in dem ich dieses Ziel erreichen kann und werde! Ich umgebe mich mit Menschen die auf sich achten und mit denen ich körperlich aktiv bin. Menschen die nicht 5 mal die Woche zu McDoof wollen um die Fressorgien später wieder auf die Gene zu schieben!

 


 

Den Traumpartner finden und das Gesetz der Anziehung

Jeder möchte gerne den "perfekten" Partner finden. Der Mythos, dass sich Gegensätze anziehen ist da absoluter Unsinn.

Nehmen wir mal eine Person aus dem ersten Beispiel. Und zwar die Person mit dem Gedankengang, dass sie zu fett ist... was für einen Partner wird sie finden? Der Gegensatz wäre ja hier jemand der/die sportlich, aktiv und voller Lebensfreude ist. In unserer Gesellschaft würde so jemand als "attraktiv" gelten. Natürlich liegt das im Auge des Betrachters...

Aber wie soll so eine Person jemanden mit diesen Attributen überhaupt kennenlernen? Die Wahrscheinlicheit, dass sie in den selben Kreisen verkehren ist äußerst gering. Und auch wenn sie sich über einen Bekannten von einem Bekannten kennenlernen würden könnte ich mir nicht vorstellen, dass ein so zielstrebiger Mensch sich eine(n) Partner(in) sucht der/die sich ständig nur selbst bemitleidet anstatt etwas für den eigenen Körper zu tun.

Wenn aber die gleiche Person mit einem Ziel an die Sache ran geht und etwas für ihren Körper tut könnte ich mir schon vorstellen, dass sich die beiden kennenlernen und gegenseitiges Interesse entwickeln. Auch wenn der Weg zum Wunschkörper noch ganz am Anfang steht. Hier könnten die beiden sich gegenseitig anziehen weil sie beginnen in den selben Kreisen zu verkehren, ähnliche Ziele verfolgen und/oder ähnliche Interessen haben.

Man sieht auch hier gilt das Gesetz der Anziehung. Ich ziehe Menschen mit ähnlichen Gedanken an. Ein Sportler wird wohl kaum mit einem Fast Food Junkie glücklich und eine Couch Potatoe wird wohl auch nicht mit jemanden sein Leben teilen können der ständig etwas unternehmen will.

 


 

"Keiner mag mich..." und das Gesetz der Anziehung

Auch hier gilt das Gesetz der Anziehung. Jemand der fest davon überzeugt ist unbeliebt zu sein wird sich auch wie jemand verhalten, der unbeliebt ist. Wenn wir sowieso davon ausgehen, dass niemand mit uns zu tun haben will werden wir bestimmt nicht offen auf andere Menschen zugehen. Solch ein Glaubenssatz stammt oft aus Erfahrungen die wir einmal gemacht haben. Vielleicht hatten wir in der Jugend oder früheren Kindheit eine Phase in der wir eher "uncool" waren und diese Erfahrungen haben uns geprägt. 

Aber nur wegen einer solchen Phase sollten wir nicht davon ausgehen, dass uns niemand mag, und schon gar nicht, dass es ewig so sein wird.

Niemand geht auf jemanden zu der sich zurückzieht und Kontakt zu anderen meidet. Bin ich aber offen und schenke meinem Umfeld ein Lächeln wird dieses Umfeld dieses Lächeln auch erwiedern. Verhalten wir uns also so als würden wir gemocht werden, werden wir viel mehr Menschen anziehen die uns tatsächlich mögen werden.

Natürlich kann man nicht von jedem gemocht werden und wird auch nie jeden mögen ;-)


 

Geld/Neid und das Gesetz der Anziehung

Geld ist ein sehr sensibles Thema und kaum einer würde freiwillig zugeben Neid zu empfinden falls er/sie weniger davon  hat. Die Konsequenz ist, dass die Menschen die reichlich davon haben als reiche Bonzen beschimpft werden und man davon ausgeht, dass diese Menschen nicht auch hart dafür arbeiten müssen oder mussten um dort zu sein wo sie nun sind. Versteht mich nicht falsch, ich bade auch nicht in Geld ;-)

Das Problem ist, dass so eine Grenze gezogen wird zwischen Menschen mit viel Geld und Menschen mit weniger Geld. Diese Grenze wird aber leider nicht nur von den "reichen Bonzen" gezogen...

Wenn ich mich von den Menschen distanziere die es geschafft haben mehr Geld zu verdienen distanziere ich mich auch von den Möglichkeiten selber mehr Geld zu verdienen.

Es gibt ein Zitat von Jim Rohn: "Du bist der Durchschnitt der 5 Menschen mit denen du am meisten Zeit verbringst!"

Und genau hier ist wieder das Gesetz von dem ich rede. Nur wenn ich mich mit den Menschen umgebe, die das erreicht haben was ich auch gerne hätte habe ich die Möglichkeit zu lernen genau das zu bekommen. Noch dazu ziehen mich diese Menschen mit indem ich regelmäßig sehe was sie erreicht haben und ich passe mein Verhalten, meine Art zu reden und meine weiteren Kontakte dem an was ich gerne hätte oder wäre. Ich ziehe es an!

Ich kann natürlich auch einfach weiterhin nachmittags RTL und RTL2 schauen und mich mit anderen Menschen die ebenfalls nichts erreicht haben darüber aufregen wieviel Geld die reichen Bonsen haben. So sehe ich aber nur deisen Blickwinkel und lerne nicht wie ich aus diesem Loch wieder heraus komme. Ich verbringe meine Zeit mit genau den Menschen (oder Fernsehprogrammen...) die mich direkt wieder runterziehen wenn ich doch versuche etwas an meiner Lage zu ändern... denn wir wissen doch alle, dass Ausländer und Politiker Schuld daran haben, dass wir aus unserem Leben nichts gemacht haben... Das ist natürlich das negative Beispiel ;-)


 

Der Placebo-Effekt und das Gesetz der Anziehung

Zu guter letzt kommt nun der Placebo-Effekt (...und natürlich sein böser Zwilling Nocebo). Unsere Erwartungshaltung zu einem Medikamnt entscheidet maßgeblich darüber ob und wie es wirkt.

Menschen wurden schon mit "nichts" geheilt (Placebo) und auch schon mit "nichts" krank oder gar getötet (Nocebo). Der einzige Unterschied ist die unterschiedliche Erwartungshaltung.

Ein gutes Beispiel ist die Chemotherapie. Ja, eine Chemotherapie kann echt hart sein, aber das muss sie nicht immer. Meiner Meinung nach besteht ein großes Problem darin, dass in den Medien und vielen Foren fast ausschließlich auf die negativen Aspekte eingegangen wird. Man hört ja fast nur noch wie schlimm die Therapie war und dass sie kaum geholfen hat. Wie soll man denn da eine andere Erwartungshaltung entwickeln???

Würden die positiven Dinge so breit getreten werden wie die schlechten würde jede Chemo mit Sicherheit besser vertragen werden und besser wirken. Klar sie wäre vielleicht noch hart, aber sicherlich nicht mehr ganz so extrem!!!

Als ich damals meine Bestrahlung (ohne Chemo) hatte bin ich weiterhin 4-5 mal in der Woche zum Training gegangen! Ich hatte rein gar nichts von der Bestrahlung gemerkt, außer dass mir recht spät an den bestrahlten stellen die Haare ausgefallen sind.

Bei der Chemo (Temodal) die ich etwa 6 Jahre später bekam ging es mir sogar noch besser. Es ging mir sogar so gut, dass ich meinen Arzt überredet hatte noch 3 Zyklen drauf zu packen.

Ich bin ganz normal zum Training gegangen und konnte keinen Leistungsunterschied feststellen. Auch schien der positive Effekt der Chemo bei mir stärker eingetreten zu sein als zu erwarten gewesen war. Mein Arzt meinte man wolle mit der Chemo einen Stillstand erreichen, ich lieferte einen Rückgang!

Natürlich kann man alles jetzt auf Glück und gute Gene schieben, aber ich gehe stark davon aus, dass meine Erwartungshaltung einen großen Teil beigetragen hat. Ich habe gar nicht an Nebenwirkungen oder meine Krankheit gedacht. In meinem Kopf war die postive Wirkung der Chemo und mein tadelloser Gesundheitszustand!

 


 

Schlusswort

Natürlich ist das Gesetz der Anziehung kein Wunschbrunnen und wir bekommen nicht automatisch was wir uns wünschen wenn wir nur daran denken. Aber unsere Art zu denken entscheidet maßgeblich über unseren Weg den wir im Leben gehen. Unsere Gedanken entscheiden mit welchen Menschen wir uns umgeben und welche Medien (wie wär´s mal mit einem Buch?) wir in unsere Köpfe lassen. Umgeben wir uns nur Menschen die uns davon abhalten uns zu verbessern (egal ob Finanzen, Fitness oder Bildung) und lesen nur die Bildzeitung und erfreuen uns im Nachmittagsprogramm darüber, dass es (angeblich) Menschen gibt die noch weniger erreicht haben brauchen wir uns nicht wundern wenn wir es im Leben zu nichts bringen.

Konzentriere ich mich aber auf die Dinge die ich haben oder erreichen möchte steigen meine Chancen erheblich das auch zu bekommen.

Kein Hokus Pokus, kein Wunschdenken und kein doppelter Boden, sondern einfach nur die Realität!

 

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